Der September war ideal für einen kurzen Abstecher zur französischen Metropole des Weins und der Haute Cuisine: Bordeaux.
Anreise
Bordeaux liegt im Südwesten Frankreichs, in der Region Aquitanien. Wir sind zu zweit mit Easyjet ab Basel geflogen (Flug ca. 50min) und bezahlten insgesamt für Hin- und Rückflug mit Mietauto für eine ganze Woche ca. 550 Franken inkl. 40 Kilo Abgabegepäck. Da wir noch später weiter an die Côte d’Argent ans Meer wollten, planten wir für Bordeaux nur zwei Tage ein.
Chambre en Ville
Für unsere ersten zwei Tage in der Weinmetropole Bordeaux haben wir das Chambre en Ville ausgesucht. Der Empfang war sehr herzlich und wir konnten sogar einen Parkplatz dazumieten. Dieses Boutique Hotel verfügt über verschiedene individuell eingerichtete Zimmer und wir hatten das orientalische Zimmer mit süssen Dekor und verschiedenen Bildermotiven aus dem Orient. Wir fühlten uns auf Anhieb sehr wohl und würden dieses Schmuckstück jedem weiterempfehlen, der Bordeaux zu Fuss erkunden möchte. Die Übernachtung im Doppelzimmer inkl. traditionell französischem Frühstück kostet ca. 150 Euro.
Abkühlung am Place de la Bourse
Entlang der Garonne häufen sich zahlreiche Prachtbauten aus der Zeit des Klassizismus. Am Place de la Bourse geniesst man eine der schönsten Stadtansichten. Bei den vielen Wasserfontänen entsteht ein kühler Begegnungsort für Sonnenhungrige, die nach Abkühlung suchen.
Wer an der französischen Kultur teilhaben möchte, sollte unbedingt am Place des Quinconces, mit 126.000 m² Fläche einer der grössten unbebauten Plätze Europas, vorbeischauen. Oft begegnet man hier zahlreichen Boulespielenden. Boule, auch Pétanque genannt, ist Frankreichs Volkssport par excellence! Am Ende des Place des Quinconces befindet sich ausserdem auch das 21 Meter hohe Girondistendenkmal mit seinen zwei opulenten Springbrunnen.
Apéritifs et Vin
Bordeaux‘ It-Getränk Lillet trinkt man übrigens nicht wie in der Schweiz gemischt mit Tonic und viel Eiswürfeln, sondern nur gekühlt und pur! Als Aperitif hat mich auch der Pineau des Charentes (kurz Pineau) überzeugt, welcher aus unfermentiertem Traubenmost gewonnen wird, der in Cognacfässern gelagert wird. Die frische Süsse kombiniert mit der Barriquenote geniesst man am besten an einem der zahlreichen Strassenbistrots, wo man den Nachmittag beim Beobachten der zahlreichen gestylten Passanten verbringen kann. Durch Zufall entdeckten wir die Max Wine Gallery, eine Designer-Weinhandlung für Weinliebhaber.
World Class Cuisine im La Tupina
Dank dem Tipp eines Reiseführers, sind wir in den Genuss eines der weltbesten Restaurants, La Tupina, gekommen. La Tupina (baskisch für Kessel) wurde 2011 durch die Publikation Herald Tribune als weltbestes Restaurant betitelt und dies zurecht. La Tupina besticht mit einer innovativen, ländlich angehauchten Küche und mit traditionellen Rezepten bis ins 14. Jahrhundert. Für ein 3-Gänge-Menü mit einer Flasche Rotwein und Mineral gaben wir insgesamt ca.180 Euro aus. Als Vorspeise gab es Froschschenkel und kalte Tomatencrèmesuppe, gefolgt von einem Entrecôte bleu und Cassoulet, ein traditioneller Eintopf mit Rind, Huhn, Bohnen und Kartoffeln und zur Nachspeise eine Cannelé-Variation mit Zimtglacé und Minze. Die Location ist bodenständig, aber doch sehr piekfein. Die Aussensitzplätze versprühen einen besonderen Charme. Nebst der Aussicht auf die wunderschöne Altstadt an der Rue de Portemonnaie, sieht man ausserdem wie die exklusiven Gäste ihre Jaguars und Ferrarris dem Parkservice übergeben. Wie gesagt, ganz bodenständig ohne Etepetete!