Müstair, Graubünden: Auf den Spuren Karls des Grossen

Letzte Woche war ich auf zweitägiger Studienreise zusammen mit meinen Mitstudenten der Kunstgeschichte. Im Rahmen des Seminars über Wandmalereien besuchten wir das Kloster Sankt Johann in Müstair, Graubünden und zwei weitere romanische Kirchen im Südtirol.

UNESCO Welterbe

Nach einer Einführung in die Geschichte des Klosters, erfuhren wir beim Rundgang mehr über den Alltag der Schwestern, ganz nach dem Motto Ora et Labora. Die Klosteranlage Sankt Johann wurde 1983 von der UNESCO-Welterbekomission als erstes Denkmal der Schweiz in die Welterbeliste eingetragen. Das Besondere an der Klosteranlage sind die gut erhaltenen Wandmalereien aus der Karolingerzeit und Romanik, welche nirgendwo in Europa so gut erhalten sind. Grösstenteils ist das der kostenintensiven Denkmalpflege und der Geschichte der Schweiz während des Ersten und Zweiten Weltkrieges zu verdanken.

Einblick in das Schaffen der Restaurateure

Weiter haben wir uns auch mit dem Werk der Restaurateure und Denkmalpfleger beschäftigt. Herr Emmenegger, der sich über 40 Jahre lang dem Denkmalschutz widmet und zusammen mit seinem Sohn Ruffino arbeitet, konnte uns Einblicke in die Prozesse der Erhaltung von Wandmalereien gewähren. Beide erzählten uns viel über die Al Fresco- und Al Secco-Maltechniken und von ihren Herausforderungen bei der Beschaffung von Fördermitteln für die Denkmalpflege. Spannend war die Besichtigung des Gerüsts an dem die Restaurateure mit verschiedenen Chemikalien den Originalzustand der Wandmalereien untersuchen. Besonders abenteuerlich war auch die Erkundung des Kirchenestriches, die einer archeologischen Ausgrabung glich und an eine Mondkraterlandschaft erinnerte.

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Wir logierten eine Nacht im Traditionshotel Chavalatsch, direkt gegenüber vom Kloster. Das urchige Doppelzimmer kostete ca. 150 Fr. und bietet äusserst viel Platz und “Chaletcharm”. Auch das hoteleigene Restaurant hat uns mit seinen lokalen Spezialiäten so richtig verwöhnt. Bei gutem Wein (Malans, Pinot Noir) und deftiger Küche (Pizochel, Capuns, Hirschpfeffer) liessen wir den eindrücklichen Tag hinter uns und genossen die Ruhe im Münstertal.

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