
Knapp einen Monat ist es her als Patrick Wolf im Papiersaal in Zürich zu Gast war. Zu sehen war ein reduziertes elektronisches Set mit verschiedenen Inputs seines musikalischen Könnens. Lange war es ruhig um ihn gewesen, denn der Indie/Folk-Musiker ist bereits seit 11 Jahren im Business, schreibt und komponiert seine Songs selbst.
Ein langjähriger Bekannter aus der Veranstalterbranche machte mich last-minute auf den Solo-Gig von Patrick Wolf aufmerksam. Es war mein zweites Konzert von ihm und ich war unsicher ob ich überhaupt hingehen sollte. An seinen kleinen Ausraster an seinem ersten CH-Gig im Gaswerk in Winterthur kann ich mich noch gut erinnern. Mit seiner Art kam er an seinem ersten Gig vor Jahren sehr unsympathisch rüber und das obwohl ich als grosser Indiefan von seinem Talent und von seinen originellen Musikvideos begeistert war. Als Teenie war er eine Art Idol für mich und mein Idol so tief fallen zu sehen, tat weh. Dazwischen war es lange Zeit still um ihn gewesen, zumindest in der Schweiz.
An meinem zweiten Konzertbesuch hat mich Patrick Wolf dann doch noch musikalisch zurückerobert. Von seinen schrillen Outfits hat er sich mittlerweile etwas distanziert und dem Publikum präsentierte er ein intimes Set, das tief in seine eigene Fantasiewelt blicken lässt: Introvertiert, individuell und in seiner Musik abgeschottet. Während seiner Solo-Performance gab er neue elektronische Remixes seiner Singles „Hard Times“, „Magic Key“ und „Tristan“ zum Besten. Im Vergleich zum ersten Konzert gab es weniger Interaktion mit dem Publikum und das Publikum war auch im Schnitt etwas älter. Anstelle von Bier wurde vermehrt mit Wein seiner Musik gelauscht. Der Multiinstrumentalist hat zu seinen Wurzeln zurück gefunden, meine positiven Erinnerungen an seine Songs sind zurück und Patrick Wolf hat wieder seinen festen Platz in meiner Playlist.
Im Januar 2015 soll sein 7. Studioalbum herauskommen. Ich bin gespannt in welche Richtung es gehen wird. Als kleiner Trost, ein kleiner Rückblick seiner kreativen Musikvideos: