Für einen verlängerten Weekendtrip wollten wir weg vom Big City Life in Honolulu und raus in die Wildnis zur Nachbarsinsel Kauai. Die meisten von Euch werden wahrscheinlich kaum etwas von Kauai gehört haben. Zumindest aus verschiedenen Blockbusterfilmen wie Pirates of the Caribean, Avatar und Jurassic Parc sollte Euch diese Insel bekannt sein. Denn die üppige Landschaft eignet sich nicht nur als Filmkulisse, sondern bietet ganz viel Abwechslung in der Natur. Nicht umsonst nennt man diese Insel liebevoll The Garden Island .
Glamping Tikistyle
Kapa’a
Im Zentrum von Kapa’a, wo wir stationiert waren, erzählen bunte historische Häuschen von der kolonialen Geschichte der Stadt und täglich finden verschiedene Farmer’s Markets statt. Supermärkte sind überraschenderweise sehr teuer, sogar für Schweizer Verhältnisse. Es lohnt sich also nicht wirklich selber zu kochen. Wer lieber direkt am Meer wohnen möchte, hat zwischen verschiedenen einfachen Guesthouses und Hostels die Wahl. Luxushotels hingegen sucht man in Kapa’a vergebens.
Social life
Anschluss findet man hier ziemlich schnell, besonders mit zwei hübschen Frauen im Schlepptau. Von zwei Surfern wurden wir spontan zu einem Get-Together bei Lagerfeuer am Strand eingeladen. Knapp eine Stunde nach Sonnenuntergang war es so weit und wir unterhielten uns grösstenteils über die Unterschiede zwischen den USA und der Schweiz. Ausserdem mussten wir Aufklärungsarbeit leisten: In der Schweiz gibt es mehr als nur Schokolade! PS: Dieser Anmachspruch klappt nur in Kauai und nirgendwo sonst:
Hey Ladies, wo habt ihr eure Surfboards liegengelassen?
Weitere Storys möchte ich Euch ebenfalls nicht vorenthalten:
Wo man nur hinschaut, überall Güggeli
Für die drei Tage auf Kauai besorgten wir uns ein Mietauto und sind damit mehrere Male auf Roadtrip gegangen. Mitten auf der Strasse tauchten immer wieder freilaufende Hühner auf. Selbst an den Stränden wimmelt es nur so von denen! Der Canoe Fowl, eine polynesische Hühnerart, wurde durch verschiedene Reisende aus Tonga, Samoa und Fidschis nach Hawaii mitgeschleppt. Aber warum laufen die überall frei herum? Ein Fahrer verriet uns, dass seit den 1950ern vier Hurricanes über die Insel fegten und die Hühner deshalb freigekommen sind. Dann haben sie sich mit den einheimischen Hühnern, den Moas, vermischt und paaren sich immer noch fleissig. Nun stehen beinahe alle Hühner unter Artenschutz und sind durch die Vermischung immuner als ihre Vorgänger. Seither sind die Moas zum Maskottchen der Insel geworden.
Warum es keine Fähren nach Kauai gibt
Als wir uns im Vorfeld darüber informierten, wie man am besten die Insel Kauai erreicht, stellten wir fest, dass es keine Fähren dorthin gibt. Die Ursache dafür findet man in den Lokalnachrichten vom 30. Juni 2007 als die Jungfernfahrt der Hawaii Superferry von Honolulu nach Kauai, mit 500 Personen und 150 Autos an Bord, von einer Kette von Surfern vor dem Hafen gestoppt wurde. Unter den Demonstranten waren viele Umweltaktivisten, welche die Meinung vertraten, dass der wachsende Tourismus und die steigende Anzahl PKW’s zu erheblichen Schäden in der Flora und Fauna führen würden. Durch den Wall von demonstrierenden Surfern war die Fähre gezwungen umzukehren. Haben die Umweltaktivisten damals richtig gehandelt? War das eine Helden- oder eher eine Straftat? Wäre es damals anders gekommen, hätte die Insel vielleicht ihren zeitlosen Charme verloren.
Insiderinfos
- Hoch und wieder runter – Flug von Honolulu (Oahu) nach Lihue (Kauai) mit Hawaiian Airlines in nur 20 Minuten.
- Obwohl es keine Fähren gibt, bieten einige Kreuzfahrtschiffe mehrtägige Hawaiirundreisen mit Zwischenhalt in Kauai an. NCL ist der einzige Anbieter für alle vier Inseln.
- Kauai gehört zusammen mit der Insel Maui zu den Surfmekkas von Hawaii. Besonders am Donkey oder TunnelsBeach reichen die Wellen bis zu zehn Meter oder mehr.
- Am Secret Beach sind sie hingegen lebensgefährlich – lieber auf den Deadly Swim verzichten.
- Schnorcheln am klaren, familienfreundlichen Anini Beach. Wer Glück hat trifft auf eine Riesenschildkröte oder einen Seelöwen.
- Für Spass in der Natur: Zipline ausprobieren, Kayakfahren am Weimea River oder Velo mieten und die Küste entlang cruisen.
- Teure Supemärkte: 90% der Lebensmittel sind importiert – deshalb lieber auswärts essen gehen!