Andalusien (Teil 1): Sevilla mi amor

Jedes Jahr gehe ich sicher mindestens einmal nach Spanien. Es ist schwer festzuhalten woran das liegt. Sicher einmal das Klima, die vielen begrünten öffentlichen Plätze, die bunten Häuserfassaden (und Murals), die tourifreundliche Atmosphäre und den Klang der Sprache, die ich so fest liebe ;)

In der Regel versuche ich jedes Jahr mindestens einmal nach Spanien zu reisen. Ich hatte mal wieder Sehnsucht nach Sevilla, der spanischen Südmetropole mit dem orientalischen Einschlag. Mein erster Besuch in Sevilla war im 2009 als ich dort an der Mundo Lengua Sprachschule Spanischkurse genommen habe. Ich war gespannt, an welche Orte ich mich noch erinnern kann und was sich in der Zwischenzeit so verändert hat. In fünf Tagen hat man leider nicht für alles Zeit. Aber für gute Tapas, lokalen Wein, spanische Kultur, Unterhaltung und einen Tagesausflug nach Cadiz ans Meer hat es vollkommen ausgereicht. Hier sind meine Tipps für deinen nächsten Citytrip nach Sevilla.

Ich bin mir sicher, du wirst Sevilla genauso lieben wie ich!

#1 Den richtigen Zeitpunkt wählen

Ich war anfangs Mai in der andalusischen Hauptstadt und mit 38 Grad kann es in der Mittagszeit ganz schön heiss werden. Sevilla hat kontinetales Klima, es würde sich also empfehlen im Früh- oder Spätsommer/Herbst anzureisen. Plant liebermorgens eure Besichtigungstour ein und am Mittag euren einen Siesta.

#2 Schnapp dir eine einzigartige Unterkunft in der Ciudad Historico

Wenn es darum geht individuelle Unterkünfte zu finden, gibt es für mich nur eine Buchungsplattform: AirBnB. In Sevilla fanden wir ein schnuckliges Künstlerpenthouse mit grosszügiger Dachterrasse. Das Leoncillos Penthouse & Artgallery hatte nicht nur stylische Retromöbel und Designerklassiker, das Bad beinhaltete auch eine einzigartige Regenwalddusche mit hohen Decken mit Dachfenster. Meine willkommene Abkühlung! Die aufgehängten Werke stammen alle von Künstlerfreunden der Apartmentbesiterin. Mit ihrem Penthouse und dem passenden Ausstellungskatalog bietet sie eine Plattform für lokale Künstler an. Einfach nur grossartig! Unser Lieblingsort war natürlich die einladende Dachterrasse mit den verschiedenen Kräutern und Schattenplätzen. Wir assen meistens bei der Abendsonne an diesem kleinen Flecken Paradies mit selbstgemachten Tapas und Vino tinto.

#3 Foodies Paradise

In Sevilla isst man für schweizer Verhältnisse sehr spät. Gegen 21 Uhr öffnen die meisten Lokale wieder und gegen 22 Uhr wird Wein getrunken und gegessen. Man kann grundsätzlich überall die spanischen Häppchen, die Tapas, geniessen für ca. 2,5Euro pro Teller. Diese variieren von Region zu Region. Ich empfehle die kalte Tomatensuppe „Salmorejo“ mal und die schärfere Chorizovariante zuprobieren! Die Tavernen und Bodeguillas (die mit den Holzfässern vorne dran) haben meist eine überschaubare Karte und sich in der Regel durchgehend geöffnet. Neben der lokalen Küche findet man in Sevilla auch eine grosse Auswahl an „Fusion Kitchen“. Im „The Room Art Cuisine“ beispielsweise, an dem wir reinzufällig vorbeigelaufen sind, kann man sich auf eine kulinarische Weltreise begehen. Unbedingt vorbeischauen!  Calle Cuesta de Rosario, 15, 41004 Sevilla, Spanien

#4 Mustvisit beim Plaza de Espana

Wir haben an unserem ersten Tag gleich mit dem ganzem Stolz Sevillas, dem Plaza de Espana begonnen. Es ist einer der grössten Pärks, die ich je besucht habe und das halbkreisförmige Gebäude durchsticht mit seiner Länge von 200 Metern und symbolisiert die Öffnungs Spaniens zu seiner zahlreichen, südamerikanischen Kolonien. Wir haben uns sofort in die Ornamente und die buntbemalten Kacheln verliebt, welche typisch sind für die Sevillaregion. Also Fotokamera bereit halten! Av de Isabel la Católica, 41004 Sevilla, Spanien

#5 Spanische Geschichte im Palacio de Lebrija

Ganz zufällig sind wir an diesem Palast, dem ehemaligen Wohnsitz des spanischen Herzogs Eduardo Leon Lebrija vorbeigelaufen. Das heutige Museum zeigt den ehemaligen, repräsentativen Wohnsitz der Familie Lebrija und zeigt vielseitige Besitztümer und die reiche Innengestaltung des Palastes. Wir waren von den vielen Ornamenten und Bemalungen der Azulejos (Kacheln) einfach überwältigt. Das Hauptstück im Innenhof, ein riesiges Mosaik (ca. 5m^2) ist den Metamorphosen von Ovid gewidmet. Dieses Gesamtmosaik stand Original in Rom und wurde unversehrt nach Sevilla abtransportiert. Der Besuch kostet nur 3 Euro und lohnt sich auf jeden Fall. Ausserdem bietet der Lebrija Palast angenehme Schattenplätze über die Mittagszeit. Calle Cuna, 8, 41004 Sevilla, Spanien

#6 Flamenco at its best

Flamencoshows gibt es in Sevilla in vielen Restaurants, aber oftmals sind diese Touristenabsteigen. Uns wurde gesagt, dass die richtigen Flamenco Communitys nicht für die Öffentlichkeit zugänglich seien. Wer aber eine richtig leidenschaftliche Tanzeinlage sehen möchte, muss unbedingt im Casa de Memoria vorbeischauen. Die Show beinhaltet eine musikalische Inszenierung von verschiedenen spanischen und argentinischem Flamenco mit traditionellen Kostümen, und rythmischer live Musik: Perkussion, Flamencogitarre und natürlich die Kastagnetas. Ich empfehle im voraus ein Ticket zu kaufen (ca. 18 Euro), weil die Shows schnell ausverkauft sind. Calle Cuna 6, Centro historico, 41004 Sevilla, Spanien

#7 Metropol Parasol

Das riesige Gerüst  Metropol Parasol soll angeblich die grösste Holzkonstruktion der Welt sein. Bei näherem Hinsehen ist mehr Stahl als Holz zu sehen. Aber nur schon wegen des 360Grad-Ausblicks ist ein Besuch auf dem Riesenschirm ein Muss. Für 3 Euro kommt man mit dem Lift hoch und hat einen Rundumblick über die Dächer und zahlreichen Katedralen von Sevilla. Leider waren die Gastrobetriebe auf der Plattform geschlossen, es schien sich nicht zu rentieren, aber dafür gab es einen süssen Spezialiätenmarkt mit handgemachtem Kunsthandwerk, Schmuckstücken, lokalen Spezialitäten auf Bodenebene. Das Metropol Parasol ist nicht nur eine architektonische Verspieltheit, sie bietet auch ausreichend Schattenplätze in einer Stadt, bei der es im Sommer auch schon mal 50 Grad heiss werden kann. Ich bin zwar kein Sevilla Experte, aber ich kann einen Besuch in der andalusischen Hauptstadt jedem weiterempfehlen, der nicht nur die Küstengebiete Spaniens, sondern sich auch mit der Geschichte und der Kultur Spaniens auseinandersetzen will. Pl. de la Encarnación, s/n, 41003 Sevilla, Spanien

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