40 Jahre Paléo Festival Nyon: Das Woodstock unter den Schweizer Festivals

Wer sich für Musikfestivals interessiert, dem wird das Paléo Festival in Nyon am Genfersee schon länger ein Begriff sein. Vom 20. bis 26. Juli fand nun die 40. Ausgabe des Paléo Festivals in Nyon statt. Vielleicht gehörst du auch schon zu den regelmässigen Paléobesuchern und kannst kaum abwarten bis das nächste Line-Up herauskommt?

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Wall of Fame der Paléo-Artists (Foto: Zenz).

Der Hype um das grösste Festival der Schweiz ist riesig und innert Stunden sind meist alle Festivalpässe bereits ausverkauft. Ein kleiner Tipp am Rande: Mit einer Cumuluskarte der Migros ist ein Ticket zum Kauf garantiert und Rabatt gibt es auch noch dazu!)

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Ein Selfie mit den Grossbuchstaben, einfach ein Muss ;)
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Paleos Markenzeichen: Die witzigen Comicfiguren (Foto: Zenz).

Zum allerersten Mal fand das Fest 1976 unter dem Namen „First Folk Festival Nyon“ statt, der vom 1974 gegründeten Nonprofitverein „Paléo Arts & Spectacles“ hervorging. Seit der Erstaufführung hat sich das Image vom „Dorffest“ mit 1800 Besuchern, schon längst zum grössten, generationsübergreifenden Musikfestivals Europas, dem Paléo Festival Nyon mit über 270’000 Besuchern entwickelt. Der Vergleich mit Woodstock ist also gar nicht mal so weit hergeholt! Umsomehr weil auch die Ideale Freiheit, Gleichheit und Respekt seit Anbeginn zum Credo des Festivals gehören. Andererseits stehen hier nachhaltiges Wachstum und die Achtung der Natur an oberster Stelle.

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Eine gemütliche Runde von musizierenden Freunden. So sah das Folkfest in den 70ern aus (Foto: Paléo/Dany Gignoux, 1977)

Dieses Jahr durfte ich das Paléo zum ersten Mal hautnah miterleben und war restlos begeistert von der Grösse, dem Line-Up und der gestalterischen Umsetzung des Geländes. Beim ersten Rundgang war ich zuerst einmal baff wie gross und weitläufig das Festivalgelände ist (ganze 84 Hektaren inkl. Park- und Zeltplätze). Der Mix aus Konzerten, Dancefloors, visuellen und darstellenden Künsten (Fotoausstellungen, Komedie, Streetart und plastische Kunst) bietet ein vielseitiges Rahmenprogramm und eine gelungene Plattform für den Austausch mit lokalen Kunstschaffenden.

Authentisches Streetkitchen

An Festivals ist gutes Essen nicht immer selbstverständlich, aber die Auswahl an authentischem Streetfood war gewaltig. Besonders die liebevoll bemalten Foodstände haben mir sehr imponiert und im Gelände gab es auch sechs komplett ausgestattete Restaurants für Besucher, die auf guten Service nicht verzichten möchten.

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Kulinarische Höhenflüge am Quartier d’Orient (Foto: Zenz).
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Thaistand in Tuktuk-Optik (Foto: Zenz).
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Restaurant „Foie Gras“ (Foto: Zenz).
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Pavillon mit Fotokunst „Un autre Regard sur Paléo“ (Foto: Zenz).

Eine musikalische Weltreise

Am Village Du Monde gibt es ein kulturübergreifendes Rahmenprogramm. Als ich da vorbeischaute war gerade eine Acapellagruppe aus Südkorea in traditionellen Gewändern, welche Sprechgesänge performte. Der interkulturelle Austausch stiess auf neugierige Zuhörer und gespannt wurde Exotisches aufgesogen.

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Chinesische Tempeloptik im Village Du Monde (Foto: Zenz).
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Die Gruppe Noreummachi auf der Bühne des Village du Monde (Foto: Paléo/ETAP 2015).

Street Art im Artisanenquartier

Am anderen Ende des Geländes befindet sich das Artisanenquartier „La Ruche et les arts de la rue“. Gleich am Eingang wurde man von einem mechanischen Flamingo begrüsst, der dann auch noch später auf dem Gelände sein Unwesen trieb. Innen erwartet dich eine surreale Landschaft wie bei Alice im Wunderland mit überdimensionalen Lampenschirmen, einem Elektroswingfloor und für die kleinsten Festivalanhänger gibt es eine Spielecke zum Austoben. In der Künstlerecke des Paleos konnte man sich in aller Ruhe zurückziehen, sich unterhalten und Kraft tanken für die Konzertsessions. Eine Spielwiese der Kreativität.

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Eingang vom Artisanenquartier „La Ruche“ (Foto: Zenz).
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Aus dem Megaphon ertönt Elektroswing, der Dancefloor im „La Ruche“ (Foto: Zenz).

Hype um Headliner Kings Of Leon („sex is on fire“)

Da ich recht spontan hinging, hat es mir leider nur für einen Tag gereicht. Ich hatte mir den Dienstag vor allem wegen Kings of Leon ausgesucht. Kings of Leon sind für ihren melancholischen Sound, die elektrisierenden Gitarrenriffe und der durchdringenden Stimme des Leadsängers Caleb Followill bekannt geworden. Als Liveband haben sie sich weltweit einen grossen Namen aufgebaut und die Strophen zu „Sex on Fire“ wurden lauthals mitgesungen.

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Kings Of Leon on Stage (Foto: Paléo/ Pierre Descombes).
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Frontmann Caleb Follwill von Kings Of Leon (Foto: Paléo/Anne Colliard).

Vielen Dank ans Paléo Festival Nyon für die Einladung. Ich werde diesen Tag immer in Erinnerung behalten. Unbedingt vormerken: Das nächste Paléo Festival Nyon findet vom 19. bis 24. Juli 2016 statt.

Vive le Paléo! :)

Zum Abschluss noch ein Best-Of-Video vom Dienstag:

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