Noch bis am Montag 12. Oktober findet die 21. Gourmesse im Kongresshaus Zürich statt. 181 Aussteller zeigen über 1000 regionale Produkte. Dabei liegt der Fokus auf Spitzenqualität, zertifizierte Quellen und raffiniertes Handwerk. Nebst den zahlreichen Esswaren aus der Schweiz und vielen Teilen der Welt, widmet sich ein Viertel der Aussteller dem Thema Wein. Hochwertige Fleischwaren findet man zudem bei fünf neuen Metzgern und erstmalig sind auch 14 vegane Aussteller mitdabei, eine Premiere für die Gourmesse.
Am Eröffnungsapéro gab es gleich eine kostprobe anhand einer veganischen Käseplatte, welche von der veganen Gesellschaft Schweiz offeriert wurde. Die „Vromages von Gourvegi“ werden aus Cashewnüssen hergestellt, welche mehrere Wochen zuvor anreifen müssn. Den veganischen Camembert fand ich sehr gelungen, andere Sorten hingegen waren etwas gewöhnugsbedürftig. Vom Optischen her kamen jedoch alle „Käsesorten“ ihrem Vorbild sehr nahe. Für mich war es spannend zu sehen, welche Vielfalt auf dem veganischen Markt herrscht.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Showküche von Salz und Pfeffer. Hier durfte ich die Kreationen von Dennis Pucher (1 Guide-Michelin Stern, 16 GaultMillau Punkte), Chef de Cuisine vom Restaurant Spice im Rigiblick hautnah miterleben und verkosten. Pucher ist einer der jüngsten ausgezeichneten Köche der Schweiz. Mit seiner innovativen Ader kombiniert er lokale Traditionsküche mit südamerikanischen Einflüssen.
SRF3 Moderator Philippe Gerber stand ihm in der Showküche von Salz&Pfeffer zur Seite und kommentierte jeden Handgriff des jungen Starchefs. Zum Programm der Showküche gehören auch Bernadette Lisibach (Spitzenköchin des Jahres), Christian Kuchler, Fabian Spiquel und Rico Zandonella, der an einem Workshop die Zubereitung von Krustentieren vorstellen wird.
Frische Austern kriegt man während der Messe auch in Braschler’s Austern & Tabasbar. Zusammen mit einem Glas Champagner erhält man hier höchstqualitative Krustentiere serviert, als kämen diese gerade aus dem Meer. Das letzte mal als ich in den Genuss so guter Austern kam, war während eines Südfrankreichstrip. In Arcachon an der französischen Atlantikküste, werden die besten Austern gezüchtet.
Ein weiteres Highlight der Gourmesse sind die vielen Schokoladenproduzenten. Mein Favorit war Confiseur Honold. Hier gab es Pralinés mit verschiedenen Spirituosensorten zu probieren und man schmeckte auch wirklich den Alkohol heraus! Die Geschmäcker waren Gin (aus der Cloudsbar in Zürich), Grand Marnier, Pina Colada, Whiskey und natürlich auch Truffe mit Champagner. Einzigartig:Jedes Pralinés hat eine karamelisierte Zuckerummantelung, am besten gleich mit einem Happen in den Mund! Dem Thema Schokolade widmet sich am Sonntag eine Sonderschau mit neun schweizer Schokoladenkünstlern, die ihre Kreationen einem neugierigen Publikum präsentieren werden.
Auch die Themen Foodpairing und Molekularküche gewinnen nach und nach an grösserer Bedeutung. Wer bei seinen Salatsaucen, gerne Abwechslung hat, sollte bei „vom Fass“ vorbeischauen, welche auch an der Europaallee in Zürich vertreten sind. Hier findet man eine grosse Vielfalt an hausgemachten Ölen und Essigsorten. Einzigartig der Balsamessig aus Calamansi, eine Zitrusfrucht, welche ich nur aus den Philippinen kenne. Die Limettenähnliche Frucht ist in der Schweiz noch kaum bekannt, umso überraschter war ich als der nette Herr vom Stand mir Calamansiroggen und Calamansiessig vorstellte. Ich freue mich jetzt schon auf die vielen Salate mit dem exotischen Twist. An der Messe findet man laut Angaben der Organisatoren über 123 verschiedene Ölsorten. Da zehn Stände die Vielfalt Italiens repräsentieren, findet man hier auch eine grosse Auswahl an hochwertigen Olivenölen.
Fazit:
Die Gourmesse ist DIE Messe für wahre Geniesser. Man muss kein Kenner sein, um hier an der Foodmesse Ideen für den eigenen Haushalt zu finden oder Geschenkideen für den nächsten besonderen Anlass zu erhalten. Im Gegensatz zu diversen Foodfestivals werden hier Trends nicht nur aufgegriffen, sondern auch Expertenwissen an verschiedenen Workshops und Seminaren vermittelt, wie beispielsweise an der Showküche von Salz&Pfeffer. Die Themen Slowfood und vegane Küche gewinnen immer mehr Anhänger. Auch wenn der vegane Lebensstil, teilweise einen dogmatischen Eindruck hinterlässt, setzen sich immer mehr Konsumenten mit dem Thema Nachhaltigkeit, zertifizierte Lebensmittelquellen und Transparenz bei der Lebensmittelherstellung auseinander. Schliesslich gilt auch wer von der Qualität eines Produktes überzeugt ist, ist auch bereit mehr dafür zu zahlen. Eine derzeitige Entwicklung, die vom Wissenstransfer an Plattformen wie der Gourmesse, profitiert. Denn erst durch Aufklärung, kann sich Konsumentenverhalten langfristig ändern. Schliesslich bestimmen wir alle, was bei uns auf dem Teller landet und somit was auf dem Markt nachgefragt wird.
Weitere Impressionen:
Nur noch bis 12. Oktober 2015, mehr Infos auf http://www.gourmesse.ch