Mitte Dezember genoss ich ein stressfreies Wochenende in Davos, wo ich die Vorzüge des Viersterne-superior-Hauses, das Waldhotel Davos und seine Geschichte kennenlernen durfte. Stets dabei die Wärme und Gastfreundschaft des Direktorenpaars Maria und Bardhyl Coli, welche beide Feuer und Flamme für ihre Gäste sind.
In diesem Hotelbericht erfahrt ihr worin sich das Waldhotel Davos von anderen Berghotels unterscheidet und was meine persönlichen Highlights waren. Disclaimer: Der zweitätige Aufenthalt folgte auf Einladung und wurde vom Hotel offeriert. Die Berichterstattung widerspiegelt die Meinung des Autors.

Die einzigartige Lage
Die erhöhte Lage am Rande des Waldes mit der Aussicht über Tal und Bergspitzen machen das Waldhotel Davos zum idealen Rückzugsort für Erholungssuchende, aber auch für Wintersportbegeisterte. Ab Davos Platz führt ein Hotelshuttle direkt in das Resort. Wer den Ortskern zu Fuss erkunden möchte, erreicht in knapp 10 bis 15 Minuten die Hauptstrasse mit dem Kirchner Museum, den vielen Boutiquen und Ausgehlokalen von Davos sowie der Schatzalpbahn, die mit einmal Umsteigen direkt auf die Piste führt.
Vom Waldsanatorium zum Wohlfühlhotel
Das geschichtsträchtige Gebäude wurde 1911 als Waldsanatorium von Prof. Dr. Friedrich Jessen gebaut und ist bis heute im Besitz der deutschen Familie von Gemmingen. Bis zu den 50ern galt die reine Bergluft als DAS Heilungsmittel gegen Lungenerkrankungen und besonders die Ruhe und Abgeschiedenheit diente der Genesung der Patienten. Dank des Südhangs scheint hier den ganzen Tag über die Sonne, welche man am Besten auf den original „Davoser Liegen“ zu spüren bekommt (diese sind noch heute auf den Balkonen der Zimmer aufgestellt). Bodenhohe Panoramafenster und grosszügige Balkone erinnern an das ehemalige Sanatorium. Für „Gwundrige“ gibt es noch ein Patientenzimmer mit Originalausstattung im Erdgeschoss zu entdecken.
Nicht nur wegen Katia Mann, der Frau des Schriftstellers Thomas Mann, die hier als einer der ersten Kurgäste in Behandlung war, wurde Davos als Luftkurort (für Tuberkulose-Patienten) weltbekannt.
Vor allem der Briefverkehr zwischen ihr und Thomas Mann diente letzlich als Inspiration für Manns bekanntesten Roman „Der Zauberberg“. Wer hierher kommt, wird auf Anhieb den Geist von Thomas Mann und die „heilende“ Wirkung des Zauberbergs zu spüren bekommen.


Rund um die Uhr bestens umsorgt
Wellbeing beginnt hier gleich ab der ersten Minuten und bei uns hiess das bei Ankunft ein Willkommens-Cüpli. Sogleich lernten wir auch die sympathischen Gastgeber des Hauses, das Direktorenpaar Maria und Bardhyl Coli kennen. Nach einer erfolgreichen Sommersaison im Vitznauerhof am Vierwaldstättersee beginnt für beide nahtlos der Winterbetrieb im Waldhotel Davos. Gleich zwei Häuser werden von ihnen abwechselnd gemanagt: Der Vitznauerhof im Sommer und das Waldhotel Davos im Winter. Auch beim Personal gibt es einige, die eine Saison am Vierwaldstättersee und anschliessend in den Davoser Bergen arbeiten würden.
Auf Anfrage wie sie so den Winterbeginn erlebt hätten, meinten sie, dass sie soweit sehr zufrieden seien, da soeben ein Ärztekongress (mit 2000 Knochenbruch-Experten) zu Ende ging und sie sehr gut belegt waren. Das einzige, was Ihnen noch Sorgen bereite, sei das milde Klima (ergo noch kein Schnee), was verständlich ist. Auch Davos bleibt von der Klimaerwärmung nicht verschont! Auch die Rezeptionisten teilte uns mit, dass sie jeden Tag die Wetterprognosen prüfe und endlich auf Schnee hoffe, da viele Individualgäste wetterbedingt und sehr kurzfristig entscheiden würden. Aber trotz der Umstände: Auf das Jakobshorn und Parsenn Weissfluhjoch sei bestens Verlass und somit der Wintersport, zumindest in Davos, gesichert.
Junior Suite with a View – Schlafen im Paradies
Anschliessend wurden wir in den 5. Stock begleitet, wo wir ohne zu übertreiben die schönste Suite des Hauses erhielten. Beim Eintreten der 55m2 grossen Junior Suite stachen bereits die warmen Holztöne des Parketts (aus kanadischem Ahorn) ins Auge und das Licht und die Idylle der Umgebung strömten durch die bodenhohen Panoramafenster direkt ins Zimmer hinein. In der Mitte des Raumes, (im Loungebereich) stand ein echter Kamin aus Valser Granit, der mit echtem (!) Brennholz befeuert wird. Ich habe zwar in meinem Hotelsammelsurium schon einige Kamine gesehen, aber bisher sah noch keinen, den man selber befeuern kann. Bisher kannte ich nur die Gas-Variante, die per Knopfdruck angezündet werden. Was gibt es gemütlicher als vor dem offenen Feuer die Seele baumeln zu lassen und gemeinsame Stunden zu zweit zu verbringen. Das nenn ich Bergromantik pur!



Absolut einzigartig ist die freie Sicht auf das Jakobshorn, welche man direkt vom Bett aus geniessen kann. Selbst von der Badewanne bleibt einem der Blick ins Freie nicht verwehrt. Ein Grund mehr die Vorhänge geöffnet und sich von den ersten Sonnenstrahlen wecken zu lassen. Hier wacht man garantiert mit Wow-Faktor auf!


Genuss und Leichtigkeit im Speisesaal und im Weinrestaurant Mann&Co.
Das Frühstück ist ja bekanntlich die wichtigste Mahlzeit vom Tag und nach einem erholsamen Schlaf freue ich mich besonders auf das Frühstücksbuffet! Wenn es etwas gibt, was mir an Hotelaufenthalten besonders an Herzen liegt, dann ist es das Brunchbuffet. Und das Frühstücksbuffet des Waldhotels lässt keine Wünsche offen. Bei guten Häusern, erwarte ich schon, dass die Esswaren regional und saisonal sind. Auch die gute Auswahl und die Präsentation des Buffets muss richtig Lust machen: Vom Backwarenbereich mit verschiedenen Brotsorten bis zur Theke mit geräuchertem Lachs, frischem Birchermüesli und einer grossen Auswahl an Schweizer Käsespezialitäten wie Brie und Tête de Moine. Selbst warme Eierspeisen können nach Belieben bestellt werden. Ein grüner Smoothie als Vitaminbombe – Kein Problem! Aus dem Korb mit den frischen Gemüsen und Früchten kann man eine beliebige Auswahl treffen und den eigenen Saft nach Wunsch pressen lassen. Grossartig! Hier könnte ich etlichen Stunden mit Zeitung lesen und Kaffee trinken verbringen und schlicht die Ruhe geniessen.





Wir hatten das Vergnügen und durften gleich zweimal ein mehrgängiges Dîner im Hotel kosten. Einerseits im „Speisesaal“, das für die Halbpensiongäste bestimmt ist und andererseits im ausgezeichneten Weinrestaurant „Mann & Co.“. Küchenvirtuose Karim Schumann gilt mit 28 als einer der jüngsten GaultMillau-Chefs, seine Küche überrascht mit einer leichten, abwechslungsreiche Zubereitung, dabei wird stets auf regionale Zutaten wert gelegt. Das 3-Gang-Menü gibt es bereits ab CHF 90.- (mit Weinbegleitung für CHF 135.-). Die Weinempfehlungen kommen dabei direkt vom Gastgeber und Sommelier Bardhyl Coli, der sich im Haus zudem um den Weinkeller mit über 700 edlen Tropfen kümmert. Beide Lokale, Speisesaal und Mann&Co. waren erstklassig, ich wüsste jetzt nicht welches von beiden ich bevorzugen würde.
Ein Besuch bei beiden Lokalen können wir nur wärmstens weiterempfehlen! Vor dem Abendessen empfehlen wirunbedingt in der „Krokowski-Bar“ vorbeischauen und beim Knistern des Kaminfeuers einen Apèritif geniessen!


Der Wellness-Pavillon
Auch der Spa des Waldhotels kann sich auf alle Fälle zeigen lassen! Das einzige Solebad von Davos wirkt mit seinen hellenistischen Säulen wie griechischer Badetempel. Für das Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele gibt es nebst einer Dampfgrotte, Sauna, türkischem Dampfbad, auch ein eiskaltes Kneipp um den Kreislauf wieder anzuregen. Auch hier hat man dank der Glasfront freie Sicht auf die Natur und kann auf den Liegen bei Tee und guter Lektüre sich vollstens erholen!

Rückzugsort Deluxe: Chalet Berghof im Sertigtal
Im Roman „Der Zauberberg“ schuf Mann einen Beghof, den es nie wirklich gab. Als Hommage an den weltbekannten Schriftsteller erbauten die Besitzer des Waldhotels ein abgeschiedenes Chalet als Luxus-Hideaway im wildromantischen Sertigtal: Das Chalet Berghof Sertig. Wer es also etwas exklusiver mag, kann mit seiner Familie mit maximal 4 Erwachsenen und 3 Kindern sein privates Chalet mieten. Wegen der grossen Nachfrage, sollte man schon weit im Voraus anfragen.

Fazit
Wider Erwarten war es selbst in Davos im Dezember zu frühlingshaft und schlicht zu warm für Schnee. So sah man weisse Bergspitzen und der Fuss des Jakobshorns sowie das Tal in sattem Grün gehüllt. Hoffen wir mal, dass er bald aus seinem Versteck kommen mag! Obwohl ich mich auf eine weisse Winterlandschaft gefreut hätte, stellte dies im Wesentlichen kein Problem dar, schliesslich bin ich nicht unbedingt der grosse Wintersportcrack und auch sonst lohnt sich ein Exkurs in die Berge: Ein Tapetenwechsel und eine wohlverdiente Auszeit, wer könnte da schon nein sagen? Davos generell hat sich bei mir schon einige Male wegen der guten Erreichbarkeit und dem grossen kulturellen Angebot als perfekter „Mountain Retreat“ bewährt und mit dem Waldhotel Davos habe ich den perfekten Ort dazu gefunden mit höchstem Komfort und Leidenschaft, den man als Gast zu spüren bekommt. Die Wintersaison im Waldhotel Davos dauert noch bis zum 2. April an. Weitere Infos zum Hotel gibts hier.
Weitere Highlights in Davos
Der „Eistraum Davos“ ist die neue Erlebniswelt neben der Vaillant Sportarena und steht auf dem ehemaligen Natureisfeld. Der Besuch eignet sich für Gross und Klein und auf den unterschiedlichen Themenwelten wird es garantiert nie langweilig. Der Eintritt kostet CHF 9.- für Gäste (Einheimische CHF 8.-), der Schlittschluhverleih seperat von CHF 6.50.-. Was wäre Davos ohne ein herzhaftes Fondue? Nach dem Exkurs auf dem Eisfeld gehört ein Besuch beim Chalet Capricorn mit Fonduepause einfach mitdazu. Anschliessend gibt es in den Holzhüttchen den passenden Glühwein.


Wer das ultimative Wintersportabenteuer sucht kann während des erstmalig stattfindendem Backcountry Festivals vom 26. bis 29. Januar 2017 unterschiedliche Kurse und Workshops von einheimischen Bergführern besuchen und den Winterbergsport neu entdecken.
Sich mit dem Schlitten durch die Seitentäler von Davos chauffieren lassen? Auch dies ist möglich mit einer Kutschenfahrt durch Davos-Klosters, selbst nachts bei Mondschein!
Der Berg ruft! Abtanzen zu den angesagtesten elektronischen Beats in den Bergen? Das Label Modernity Events organisiert regelmässige Underground-Electro-Dayparties an den aussergewöhnlichsten Locations: Mal in Crans-Montana, dann wieder im mondänen Gstaad und letztens in Davos auf der Schatzalp.
