Für Metropolischt.ch ist Gastschreiberin Fiona mit dem nächsten Flieger nach Marokko gereist, wo sie ein 8-Tage Surf & Yoga Retreat mit Easy Surf Maroc erwartet. In mehreren Posts wird sie aus ihrem Alltag in Marokko und ihren ersten Gehversuchen auf dem Surfbrett erzählen.
Grau und kalt ist es diesen Dienstagmorgen früh am Flughafen in Basel, als ich um 7 in meinen EasyJet-Flieger steige. Und wie immer, wenn ich fliege, fällt es mir auch dieses Mal schwer mir vorzustellen, dass ich in drei Stunden ganz woanders sein werde. Und sich erst noch endlich einer meiner Jugendträume verwirklicht – Auf einem Surfbrett zu stehen.

Der Marokkanische Boden empfängt mich im Februar deutlich kühler als erwartet. Der Wind beisst sich am Flughafen durch meinen Faserpelz-Pulli, das wärmste Kleidungsstück, welches ich eingepackt habe. Habe ich mich verpackt? Mein Fahrer, der mich nach erledigter Einreise an die Küste Marokkos fährt, beruhigt mich. Marrakesch sei bloss etwas kühler, meint er, und zeigt auf die schneebedeckte Bergkette am Horizont. Wir fahren bis nach Agadir und noch ein Stück weiter, über drei Stunden durch die eindrückliche Landschaft Marokkos. Eine flache, rötlich-gelbe Wüste, welche sich vor meinen Augen und unter den vier Rädern unseres brummenden Hyundai mit jedem Kilometer verwandelt: Die weite Fläche weicht zunächst einer Gelb-gräulichen Mondlandschaft, welche langsam in grasbewachsene Bergzüge übergeht.

Als nächstes fällt mir die rötliche, teils beinahe schwarze Erde auf, welche sich fleckenweise durch die Hügel zieht. Gerade als ich dabei bin, davon ein Foto zu schiessen zeigt Abdullah auf die Pflanzen und reicht mir dann ein zerknittertes Prospekt für einen assortierten Haufen Schönheitsprodukte. Arganbäume sind es, die die Hänge bis nach Agadir an der Meeresküste säumen. Und: Hinter einer unscheinbarer Kurve taucht es dann auch endlich auf, das Meer.

Ich bin froh, mich nach dreieinhalbstündiger Fahrt in ein sauberes Doppelbett in meinem eigenen Zimmer fallen lassen zu können. Das von aussen etwas unscheinbare Riad bietet angenehme Zimmer, welche sich in einen gemütlichen Innenhof mit Pool öffnen. Ich ziehe mich indes etwas zurück. Zwei Stunden Zeitverschiebung und wenig Schlaf in der Nacht zuvor machen sich bemerkbar: Ich fühle mich nicht ganz in meinem Element, wünsche mir vielleicht sogar einen Macchiato vom Starbucks und eine Sprache, die auch ich verstehen kann. Eine Viertelstunde lang, höchstens. Dann bringt mir Rashid ein leckeres Sandwich und eine Cola (schmeckt auch mit arabischer Aufschrift gleich gut wie überall), wir quatschen ein wenig über das Surfen und meinen bevorstehenden Muskelkater und steigen die Treppen zur Dachterrasse hoch, gerade als die tiefrote Sonne am Horizont ins Meer taucht. Hinter mir schnarrt ein Lautsprecher, und als der Muezzin mit seinem Ruf vom Minarett beginnt, schleicht sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht – Salam Marokko.
eure Fiona


