Fionas Reisetagebuch (Teil 3): Souk-Besuch in Agadir

Knapp 8 Tage lang war Fiona für Metropolischt.ch und Easy Surf Maroc unterwegs. Mittlerweile ist unsere Fiona wieder in Zürich gelandet. Im letzten Marokko-Gastbeitrag berichtet sie über waghalsige Wellen und ihren ersten Souk-Besuch in Agadir.

Wie oft am Abend sitzen wir nach dem Essen draussen am Pool, tauschen Erfahrungen und Erlebnisse, lauschen Surfabenteuern und trinken süssen, marokkanischen Tee. Auch nach sechs Tagen im Wasser kann ich vom Surfen kaum genug kriegen. Heute Abend kreisen die Gespräche um die Wellen der kommenden Tage. In den nächsten 48 Stunden steht uns eine sogenannte „super swell“  bevor. Konkret: Wo wir die letzten Tage noch unsere Anfängerwellen erwischen konnten donnern in den nächsten Tagen 2-3 Meter hohe Wellen an den Strand. „No waves for beginners“, meint Hicham, „No surfing tomorrow“. Ich schmolle ein bisschen. Ich kann mir noch nicht so richtig vorstellen, dass mir die Wellen von einem Tag auf den anderen über den Kopf wachsen. Als wir aber am nächsten Morgen zum „Anchor Point“ vor Taghazout fahren um den geübten Surfern zuzusehen, komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Die riesigen Wellen überragen die Surfer im Wasser bei weiten und schieben mit enormer Wucht richtung Land.  „All right, let’s go in, Fiona!“ scherzt Hicham. Ich lache – und steige wieder zu den anderen ins Auto.

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Surfwatching am Anchorpoint in Taghazout (Foto: Fiona Stifter).

Über zu wenig Alternativen müssen wir uns keine Sorgen machen: Wir fahren in die nächstgrössere Stadt Agadir, um den Souk, den typisch marokkanischen markt zu besuchen. Auf dem „mehrere-fussballfelder-grossen“ Marktgelände wimmelt es von Menschen so verschieden wie die Waren, welche von ihnen dargeboten oder gekauft werden. Dank etwas Verhandlungshilfe von Hicham komme auch ich als feilsch-scheue Schweizerin zu meinem Souvenir: Ein Marokkanischer Teekrug samt Tablett und Gläsern, um mir auch im grauen Zürich noch ein Stück Marokko aufgiessen zu können. Auf dem Weg nach Hause halten wir an einer Bäckerei, um uns zu stärken. Spontan bestelle ich ein Gebäck hinter den Tresen, welches gerade frisch aus dem Ofen gefischt wurde. „Pain Suisse“, werde ich beim ersten Bissen aufgeklärt. Schmeckt natürlich herrlich.

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Feilschen am Souk von Agadir erlaubt (Foto: Fiona Stifter).
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Pain Suisse am typischen Souk in Agadir (Foto: Fiona Stifter).

Mein letzter Tag in Marokko beginnt erneut mit Surfwatching. Die Wellen beim Anchor Point sind noch ein Stück grösser als am Tag zuvor, wir zählen gegen 70 Surfer im Wasser. Dann machen wir uns auf den Weg nach Paradise Valley. Ganz dem Namen nach schenkt der Fluss dem Tal, durch welches er sich schlängelt, eine paradiesische Vielfalt an Pflanzen und Tieren.

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Ahmed und Fiona beim Teetrinken unter Palmen (Foto. Fiona Stifter).

Nach einem holprigen Stück Strasse laden wir unsere Rucksäcke und die Zutaten für unser Mittagessen aus dem Wagen. Eine kurze Wanderung führt uns zu einem natürlichen Pool im Fluss, wo man von den Klippen ins Wasser springen kann. Während ein Teil meiner Gruppe noch etwas weiter wandert laufe ich einige Meter zurück und entdecke, angelockt vom Ton seiner Holzschnitzwerkzeuge, einen Mann im Schatten. Ob ich mich zu ihm setzen darf, frage ich, und tue ebendies als er mir zunickt. Ich kam offenbar gerade rechtzeitig. Ahmed – so stellt er sich mir vor – nimmt den Teekrug vom Feuer und giesst uns hoch oben im Tal, irgendwo in Marokko, im Schatten zweier Palmen ein Glas Tee ein.

Bis zum nächsten Abenteuer,

eure Fiona


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