Manila Biennale 2018 #MNLBNL2018

Seit dem zweiten Februar bietet die erste Manila Biennale während eines Monats in der ummauerten Altstadt von Manila, Intramuros, eine Austellungsplattform für lokale und internationale Kuntschaffende an. 

Motto 2018: Open City

Das Motto der ersten Manila Biennale ist Open City, welches sich auf die Periode zu Beginn des zweiten Weltkriegs bezieht. „Die Kaiserlich Japanische Armee begann am 8. Dezember 1941, nur wenige Stunden nach dem Angriff auf Pearl Harbor, mit einem Überraschungsangriff auf Manila. Nach heftigen Bombardierungen aus der Luft erfolgte eine Landung von Bodentruppen des Japanischen Kaiserreiches nördlich und südlich von Manila. Unter dem Druck der Übermacht zog sich die amerikanische Armee zurück. Um Manila vor der Zerstörung zu schützen, wurde sie zur offenen Stadt erklärt“ (Quelle: Wikipedia).

Manila ist eine stark vom Krieg und Unterwerfung geprägte asiatische Metropole, welche während mehrerer Besatzungen durch Spanier, Amerikaner, Briten und Japaner durch Artilleriebeschuss fiel und mehrmals niederbrannte. Anhand verschiedener Medien wie Plastik, Malerei, Fotografie, Film und Performance treten philippinische und internationale Künstler in einen Diskurs um die Geschichte Manilas von verschiedenen Blickwinkeln zu durchleuchten. Während eines ganzen Monats findet man verschiedene Kunstformen in den vielen Parks, Ruinen, Höhlen und Festungen in der ummauerten Altstadt Intramuros, welche noch heute an eine alte Spanische Stadt erinnert. Die meisten Werke befinden sich in der ehemaligen Bastille Fort Santiago, in der Ruine der San Ignacio Kirche und im Park Baluarte de San Diego.

Fernando Amorsolo - The Burning of Manila - 1946
The Burning of Manila, 1946, Fernando Amorsolo, National Museum of the Philippines (Foto: Mark Francis Parallag).
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Fort Santiago (Foto: Mark Francis Parallag)
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„Dead Masks“ von Zeus Bascon (Foto: Mark Francis Parallag)
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Parkanlage Baluarte de San Diego (Foto: Mark Francis Parallag)
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Bastion de San Diego von Kolown (Foto: Mark Francis Parallag).
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Agnes Arellano, „Angel of Death / Bronze Bullets“ (Foto: Mark Francis Parallag)
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Die Kammern des Fort Santiago (Foto: Mark Francis Parallag)
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Detailaufnahme Plastik „Children of War“ von Oca Villamiel (Foto: Mark Francis Parallag).
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Pete Jimenez, Installation aus Kriegshelmen, San Ignacio (Foto: Mark Francis Parallag)
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Streetart in the Making, Manila Cathedral (Foto: Mark Francis Parallag)

Unser Fazit

Die Manila Biennale bietet eine tolle Möglichkeit an, sich vor Ort näher mit der vielseitigen Geschichte von Manila auseinanderzusetzen: Mehrere Kunstschaffende beleuchten verschiedene Perspektiven zur Kriegszeit und Nachkriegszeit von WW2 und zeigen dies anhand verschiedener Ausdrucksformen, die weit über Bild und Ton hinausgehen. Aber aufgepasst: Nicht alle Informationen während der #MNLBNL2018 dürfen als gegeben betrachtet werden. Einige Werke spielen mit der Thematik des Aberglaubens, der schnellen Verbreitung von Informationen in den Sozialen Medien und #FakeNews.

Für eine Metropole mit mittlerweile über 20 Millionen Einwohnern, schätzte ich besonders das Erkunden zu Fuss in der sonst von Verkehr geprägten Grossstadt. Obwohl ich die satirische und mehr als Performance intendierte «Walking Tour durch Intramuros» mit dem berühmten Guide und Aktivisten Carlos Celdran (auch Teil des Organisationskomitees) nicht persönlich gemacht habe, soll diese angeblich sehr eindrücklich sein und viele Zusatzinformationen und persönliche Anekdoten liefern.

Für eine erste Ausgabe fand ich die Anzahl an Exponaten in den öffentlichen Parks etwas überschaubar und zum Teil ist auch die Ausführung einiger Kunstwerke etwas «unsauber». Wohlbemerkt findet diese erste Ausgabe ohne den Einfluss kommerzieller Geldgeber statt und deshalb findet man vor Ort nur spärliche Informationen zu den Aktivitäten im Rahmen dieses Festivals. Meiner Meinung nach hätte man noch eine Newcomer-Sektion ergänzen können, welche in Partnerschaft mit den lokalen Kunstuniversitäten einige herausragende Werke zum vorgegebenen Thema hervorhebt.

Offizielles Manifest

  • Die Manila Biennale wurde als Non-Profit-Event organisiert und findet im historischen Zentrum der 20 Millionen Metropole Manila statt.
  • Alle Kunstwerke treten in den Dialog der Geschichte von Intramuros ein und sollen die Umgebung miteinbeziehen.
  • Der Fokus liegt auf die Agenda der Künstler, ihre Kunstproduktion und –
  • Die ganze Manila Biennale wird von Künstlern kuratiert und organisiert. Im Vordergrund der Veranstaltung stehen die Künstler.

Mehr Informationen #MNLBNL2018

  • Manila Biennale 2018
  • Wann: 2. Februar bis 5. März 2018
  • Wo: Innerhalb der ummauerten Altstadt Intramuros (Ausstellungen: Fort Santiago, Kirche San Ignacio, Baluarte de San Diego)
  • Eintritt Tagespass: Studenten 350 php, Erwachsene 880 php
  • Website: manilabiennale.ph

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