Grünes Inselreich Bohol

In Bohol werden die Begriffe Nachhaltigkeit und Ökotourismus gross geschrieben und gezielt für die Bewerbung der Region eingesetzt. Die Insel Panglao, Bohol gehört zu den bekanntesten Stranddestinationen der Philippinen. Vor allem bei Tauchern ist diese Insel in den Visayas wegen seiner bunten Korallen und der Unterwasservielfalt ein beliebtes Reiseziel. Auch Nichttaucher und besonders die wachsende Schicht der«Eco-Travelers» werden sich in dieses grüne Inselparadies verlieben.

In meinem ersten Bohol-Reiseführer liste ich euch meine getesteten Aktivitäten und besuchten Adressen auf, die sich während drei bisherigen Trips angehäuft haben. Richtig gehört: ich bin ein Wiederholungstäter, denn Bohol gehört zu meinen Lieblingsdestinationen auf den Philippinen!

Für jeden den passenden Strand

Wer feine Sandstrände sucht, wird hier gar nicht mehr aus dem Staunen geraten.Das Tolle daran ist, dass es so viele unterschiedliche Strände verteilt gibt, dass für jeden Urlaubstyp garantiert etwas dabei ist. Wer es ruhiger bevorzugt und ein Abendessen mit den Füssen im Sand haben möchte, der sollte im Linaw Beach Resort vorbeischauen. Dieser liegt unmittelbar am Danao Beach, der wegen seines «Flat Reefs» von mehreren Tauchresorts wie dem Deep Blue Dive Resort (wo ich meine Openwater PADI Zertifizierung gemacht habe) umgeben ist. Dieser Ort ist einer schönsten um Sonnenuntergänge im Meer zu beobachten.

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Schattenspender gefunden am Danao Beach (Foto: Zenz)
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Dramatischer Sonnenuntergang (Foto: Zenz)

Zum Schwimmen eignen sich die Strände Alona Beach und Libaong White Beach am besten. Alona Beach ist der Haupttouristenstrand, der vor allem durch seine unzähligen Hotelanlagen, Restaurants und den vielen Musikbars (Reggae, Karaoke, Livemusik, etc.) auffällt. Obwohl dies der Haupttouristenstrand ist, würde ich ihn jetzt nicht als mega überlaufen wie bezeichnen und würde diesen niemlas mit Partystränden in Mallorca oder Thailand vergleichen. Obwohl es zwar (leider Gottes) nunmal den einen oder anderen Verkäufer, Masseur oder Touranbieter am Strand hat, die nach einem rufen, kann man hier, wenn man sie gekonnt ignoriert, wunderbare Stunden am feinen, fast weissen Sandstrand geniessen. Alona Beach hat klar signierte Zonen, die einem von den unzähligen Tourbooten beschützen, die Tag ein, Tag aus einfahren. Zum Abkühlen und für einen kurzen Schwimm eignet sich dieser Strand allemal.

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Ruhepol am Alona Beach (Foto: Zenz)
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Spaziergang am Alona Beach (Foto: Zenz)

Knapp 30 min Fahrt mit dem Tricycle entfernt liegen der exklusivere Libaong White Beach und Dumaluan White Beach. Gemeinsam zählt man 3km langer weisser (!) Sandstrand, definitiv einer der schönsten Strände in Bohol. Hier kann man in aller Ruhe Cocktails schlürfen oder am Strand entlang spazieren. Wer bereit ist etwas mehr liegen zu lassen, findet hier im einen oder anderen Luxusresort wie dem South Palms Resort oder dem Bohol Beach Club seine Ruhe. Wir waren nur Tagesgäste und bezahlten 25php Eintritt für den öffentlichen Strandzugang. Dafür fanden wir einen sauberen und einen der weissesten Sandstrände, den man sich nur vorstellen kann, vor. Das Wasser ist zudem klar und bläulich-grün – ein Traum schlechthin!

Bohol Beach Club (Foto: Zenz)
Bohol Beach Club (Foto: Zenz)

Lohnt sich eine Island Hopping Tour?

In Bohol durfte ich bereits zweimal die benachbarten Inseln erkundetn. Die offizielle Gruppentour (12-15 Personen) für rund 700 php pro Person (gebucht im Tourist Office) führt zur nahe gelegenen Insel Balicasag, von wo man aus super Schnorcheln kann. Hier findet man ein kleines Lokal mit einigen Upcycling-Projekten (wie etwa eine Hängebank aus Bambusröhren und Veloreifen oder Blumentöpfe aus Petflaschen). Weiter ging es zur Sandbank «Virgin Island» die an schönen Tagen, leider etwas von Verkäufern und anderen Touristengruppen überrannt ist . Mit etwas Glück findet man immer ein leeres Plätzchen, wo gerade keine anderen Besucher stehen um idyllische Fotos zu schiessen.

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Eingangspforte auf Balicasag Island (Foto: Zenz)
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Upcycling mit Petflaschen (Foto: Zenz)
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Upcycling mit alten Velopneus (Foto: Zenz

Das zweite Mal nahmen meine Freunde und ich zu viert ein privates Boot am kleinen Hafen, hinter der St. Augustine Church. Hier haben wir schlicht einen netten Typen vor Ort gefragt, der zum Glück jemanden mit einem eigenen Boot kannte. Für laue 1700 php (Trinkgeld separat) wurden wir nach unserem Wunsch und Timing herumchauffiert. Für mich die entspannteste Art die Nachbarinseln zu besuchen und ausgiebig schnorcheln zu gehen.

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Der kleine Hafen der Fischermänner (Foto: Zenz)

Vom Fluss aus die Natur erkunden

Die Stand-Up-Paddeling Tour mit SUP Philippines am Loboc River findet in der Regel in einer Gruppe von 8-10 Personen statt und dauert ca. vier Stunden. Zuerst gegen die Stömung und auf dem Rückweg mit der Strömung. Dazwischen macht man an einem kleineren Wasserfall Rast. Entlang des Flusses reihen sich zahlreiche Mangroven, Palmen und andere grüne Gewächse ein. Ab und zu wird man auch das eine oder andere Dorf fernab der Hotelanlagen sehen. Während der Tour sieht man auch die Floating Restaurants, die mit ihrer etwas lauten Musik, leider die Idylle etwas trüben.

Am anderen Fluss, dem Abatan River, buchten meine Freunde und ich eine Kayaktour mit KayakAsia. Hier wurden wir Zeugen eines der schönsten Naturspektakeln. Bei absoluter Dunkelheit (ab 19 Uhr) bewegt man sich mit geschmeidigen Ruderbewegungen zu den Glühwürmchen. Diese findet man zuhauf während dieser Kayaktour. Das Leuchten der Glühwürmchen ist ein Balzritual der Männchen, um die Weiblein auf sich aufmerksam zu machen. Bei klarem Himmel sieht man zudem auch die Sternformationen und mit etwas Glück auch Plankton im Wasser aufleuchten. Für mich eine der tollsten Erfahrungen, die man in Bohol inmitten der Natur machen kann! Fotos konnte ich in der Dunkelheit leider keine Schiessen, aber die Erinnerungen bleiben für immer. Die Tour kostete rund 1700 php und im Anschluss gibt es noch ein traditionelles philippinisches Dinner für alle Teilnehmer inbegriffen. Absolut lohnenswert!

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SUP Tour entlang des Loboc River (Foto: Zenz)

Aktivitäten im Landesinneren

Wer das Landesinnere von Bohol entdecken möchte, dem würde ich anraten, entweder ein Motorrad (Tagesmiete ca. 350 php) oder vielleicht noch besser, einen privaten Fahrer zu mieten. Bohol hat unzählige Sehenswürdigkeiten: Die Chocolate Hills gehören sicherlich mit Abstand zu den Bekanntesten. Leider ist die Landschaft während der Regenzeit „zu grün“ und nicht braun wie auf den meisten touristischen Werbefotos. Der Viewpoint bietet zwar die beste Rundumsicht, hat aber viel zu viele Besucher aufs Mal. Für mich war die Quadbike/ATV Tour inmitten der Hügel, die aussehen wie «Guggelhupf»-Kuchen, die beste und abenteuerreichste Variante um die Chocolate Hills zu hautnah zu erleben.

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Etwas trübes Wetter oberhalb der Chocolate Hills (Foto: Zenz)
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Laute Schlammschleuder aber mit grossem Spassfaktor (Foto: Zenz)

Wer die Tarsier, die kleinsten Primaten der Welt, zu Gesicht bekommen will, sollte im Tarsier Sanctuary vorbeischauen. Der Manager Lito Pizarras, auch bekannt als «The Tarsier Man», hat seit seinem 13. Lebensjahr die kleinen Primaten studiert und hat sich auf die Erhaltung Ihres natürlichen Lebensraums und ihre Fortpflanzung spezialisiert. Sein Lebenswerk wurde sogar von der Royal Family aus England geehrt.

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Kleinste Primaten der Welt (Foto: Zenz)

Weiter gibt es auch noch den Man-made Forest, ein Renaturierungsprojekt der lokalen Regierung, sowie die Sevilla Twin Bridges (zwei Bamboohängebrücken, die eigentlich nur zum Fotos schiessen gemacht sind). In Bohol gibt es zudem unzählige Höhlen mit Süsswasserpools. In der Hinagdangan Höhle kann man sich an heisseren Tagen richtig abkühlen. Der Eintritt zur Höhle war 75php. Locker einen ganzen Tag kann man zudem auch im Danao Adventure Park verbringen. Dieser Park befürwortet einen nachhaltigen und umgangsvollen Tourismus im Einklang mit der Natur. Der Park bietet verschiedene Aktivitäten wie Vogelbeobachten, Wandern, Besuch einer organischen Farm oder verschiedene Extremaktivitäten für den einen oder anderen Adrenalinjunkie an. Getestet habe ich die 1,5 km lange Zipline (Rund 350php), die man gleich zweimal (hin und zurück) fährt . In Supermanpose schwebt man über das Naturreservat und verschafft sich somit einen Überblick aus der Vogelperspektive über die Dimensionen des Parks.

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Man-made Forest (Foto: Zenz)
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Ökotourismus als Marketingkonzept in Bohol (Foto: Zenz)
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Hanging Twin-Bridges (Foto: Zenz)
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1.5 km lange Zipline im Danao Adventure Park (Foto: Zenz)

Ich könnte noch unzählige weitere Aktivitäten in Bohol aufzählen, aber am besten ihr kommt hierher und nehmt euch mindestens ein 1 Woche Zeit um dieses grüne Inselparadies von seinen zahlreichen Facetten umgeben von atemberaubender Natur kennenzulernen.

Nützliche Infos

  • Von Manila: tägliche Non-Stop-Flüge mit Cebu Pacific Air , Philippine Airlines oder AirAsia von Manila Ninoy Aquino Intl. Airport nach Tagbilaran (Bohol), Flugzeit beträgt ca. 1,5h., Flugticketpreise sind günstiger, je früher man bucht. Viele Airlines bieten limitierte Promos (Seat Sales) an.
  • Von Cebu: stündliche Fähren mit Oceanjet, Reisezeit beträgt ca. 2h, Tickets ab 800php
  • Der Flughafen in Tagbilaran ist etwa 30-40 Minuten Autofahrt entfernt von Alona Beach (Taxis verlangen zwischen 300 und 500 php.
  • Voraussichtlich ab August 2018 wird der neue internationale Flughafen gemäss Medienberichten in Panglao in Betrieb genommen. Neu können bis zu sieben (anstelle von einem im aktuellen Flughafen) Flugzeuge gleichzeitig stationiert sein. Verzögerungen wegen Landeerlaubnis können somit vermieden werden und internationale Besucher können Bohol nun direkt anfliegen.
  • Mehr Infos auf der offiziellen Website von Bohol Tourism

2 Kommentare

  1. Urs

    Hey, da jast du ja einiges erlebt auf Bohol. Leider stinmt das mit dem neuen Flughafen. Expats die dort Wohnen sagen dass damit das Ende von Panglao Island eingeläutet wird. Boracay lässt grüssen.
    Zum Glück aber ist Bohol gross genug, um immer noch ein Ruhiges Plätzchen zu finden. Spitze geschrieben, kompliment !
    Lg, Urs

    1. Paulo Zenz

      Lieber Urs, danke für deine Rückmeldung…hab auch auf deinem Philippinenblog zahlreiche Inspirationen für mich entdeckt.

      Ich glaube Bohol ist mit seine „Eco-Tourism“ Strategie auf dem richtigen Pfad und dass sich der Tourismus auf Panglao konzentriet ist vielleicht gar nicht so schlecht. Bohol ist wirklich gross, somit mache ich mir keine Sorgen 😊

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