Auf dem Blog habe ich euch bereits mehrere Inseldestinationen wie die Fidschis, Hawaii oder etwa kürzlich Bohol vorgestellt. Aber dieser Ort von dem ich euch gleich erzählen werde, wird euch sofort wegen seines natürlichen Charakters und seines entspannten Flairs verzaubern. Willkommen in Siargao!

Siargao Islands oder kurz Siargao («Schar-Gau» ausgesprochen) ist eine Inselprovinz im Norden von Mindanao und befindet sich ca. 800 Kilometer südlich von Manila. Erst in den letzten Jahren, durch Mund-zu-Mund-Propaganda, hat Siargao an Bekanntheit gewonnen (sehr viele Touristen aus Spanien wie uns aufgefallen ist). Aber auch den internationalen Pro-Surfwettbewerben ist es zu verdanken, dass ein regelrechter Hype um Siargao als „eine der besten Surfdestinationen Südostasiens“ entstanden ist. Wer nicht surft, der verpasst hier echt etwas. Wir hatten zwei erste Surflektionen bei Boyum’s Surfcamp. Während zwei Nachmittagen brachte uns unser Surfcoach Japet die Basics bei und riss hier und da einige Witze. Dass Mark und ich gleich beide an unserer ersten Lektion einige Wellen bezwangen hatte Japet positiv überrascht.
Die Surflektion kostet mit Privatlehrer ca. 600 php (12 CHF) pro Stunde. Das Boot für die 10 minütige Fahrt zum Riff macht 150 php (3 CHF) pro Person.




Internationales Foodangebot
Aber auch Nichtsurfer werden sich in die Idylle dieser Insel verlieben. Nebst der Traumkulisse mit feinen Sandstränden, grünen Palmenmeeren und türkisfarbenem Wasser überzeugt auch das Gastroangebot mit international angehauchten Restaurants wie Kermit mit italienischen und lokalen Spezialitäten, Harana mit Filipino Fusion Kitchen oder das Eco Garden Café mit mittelöstlichen und vegetarischen Spezialitäten. Das vielseitige Angebot an Yoga- und Surfretreats zieht vermehrt auch umweltbewusste Touristen an. Dies ist auch am reichhaltigen gastronomischen Angebot mit vielen vegetarischen und veganem Optionen bemerkbar. Ausserdem gilt auf der ganzen Insel ein Verbot von Plastikstrohhalmen. Am Abend gibt es unzählige Bars entlang der Tourism Road in General Luna mit Live-Akustik-Bands, Tribal-Drumsessions und sogar Parties im Sand wie etwa in der Baile Restobar. Für lateinamerikanische Klänge bei XXL-Cocktails besucht die Loco Beach Bar, Hier gibt es 1 L grosse Cocktails für 380 php (7.50 CHF).
Offline unterwegs
Schnellen Internetempfang hingegen sucht man hier vergebens. Nach einigen Tagen offline lernen wir wieder „Mensch zu sein“ und fühlen uns ermutigt vermehrt direkten Kontakt zu anderen Reisenden und Locals aufzusuchen. Apropos neue Bekanntschaften machen: Der insgeheime Treffpunkt der hippen Leute Siargaos ist das Boyum’s Surf Camp. Hier gibt es Bier für nur 50 php (1 CHF). Abends ist hier richtig was los! Bei Trommelklängen und knisterndem Lagerfeuer (mit den Füssen im Sand steckend) spüren wir das Freiheitsgefühl und eine Verbindung zu dieser «klassenlosen» Inselgemeinschaft. Nicht umsonst hat diese Insel den Ruf eine Hippiehochburg zu sein. Die Hilfsbereitschaft und Aufrichtigkeit der Locals und Gastgeber vermitteln uns das Gefühl als Gast hier aufrichtig willkommen zu sein! Mühelos finden wir hier neue Freunde aus verschiedenen Ecken Europas mit denen wir an den nächsten Tagen Motorbiketouren oder gemeinsame Islandhoppingtouren machen. Etwas weniger an den Screens unserer Mobiles zu kleben tut uns sichtlich gut!


Das einfache Inselflair ist auch in der Bauweise zu sehen. Zahlreiche «Bahay Kubo» (einfache Häuschen aus natürlichen Materialien wie Nippa, Bambus, Holz und Rattan) zieren das Ortsbild.
Kein Einwegplastik & regelmässige Beach Clean-Ups
Die überschaubare Menge an Touristen in Siargao lässt sich jetzt bei weitem nicht mit anderen, etablierten Inseldestinationen wie Bali oder Phuket vergleichen. Siargao steht erst am Anfang dieses Tourismusbooms und muss jetzt schnell auf die kommenden Herausforderungen reagieren. Ein langfristiger Tourismusplan muss her, um mit den neuen Hürden wie dem «Waste-Management» klarzukommen. Seit einer Weile sind auch verschiedene NGO wie zum Beispiel Siargao Environment & Awareness Movement (SEA Movement) in Siargao zum Schutze der Umwelt aktiv – mit Erfolg! Jeden Samstag finden organisierte Beach Cleanups mit der Hilfe von dutzenden Voluntären statt und diverse Workshops zum Thema Abfallsegmentierung sollen der lokalen Bevölkerung als aufklärende Hilfestellung dienen. Wenn sich alle Akteure zusammentun kann Siargao in Zukunft eine Pionierrolle für einen nachhaltigen Tourismus einnehmen. Immerhin sind die Siargao Islands bereits als Naturreservoir gekennzeichnet und es gibt zu unserem Gefallen auch keine Betonbauten direkt am Meer, die die schönen Strände und seine unzähligen Palmen verdecken würden.
Oh du schönes Siargao, bleib bitte wie du bist!


6x täglich nach Siargao
Der klitzekleine Flughafen Sayak Airport (IAO) in Siargao wird von drei Airlines 6x täglich angeflogen: SkyJet Air (direkt), Philippine Airlines (via Cebu) und Cebu Pacific Air (via Cebu). Die klimatisierte Wartehalle bedarf jedoch einer Grunderneuerung und definitv mehr Platz für Fluggäste. Besonders bei Verspätung der Airlines kann das Platzangebot schnell mal sehr knapp werden. Die Hauptinsel Siargao, die bis 2011 nur mit einer Übernachtfähre von Cebu aus erreichbar war, erlebt gerade wegen der starken Nachfrage einen regelrechten Boom. Um der wachsenden Nachfrage nachzukommen entstehen entlang der «Tourism Road» im Haupttouristenort General Luna (auch «GL» genannt) neue Boutique Hotels, Gasthäuser und auch mehrere Hostels mit Mehrbettzimmern.
Unser Fazit
Einer der eindrücklichsten Erlebnisse auf Siargao Island ist ohne zu Zögern eine Inselerkundung auf einem gemieteten Motorbike (dem Hauptverkehrsmittel auf der Insel). Unterwegs begegnet man endlosen Palmenmeeren, üppigen Reisterrassen, Wasserbüffeln («Carabao»), Mangobäumen und auch Mangrovenwäldern. Auch der Islandhoppingausflug zu den drei Inseln Naked Island, Daku Island und Guyam, wo wir auf Sandbänken picnickten und im türkisfarbenen Meer schnorchelten, ist eines der eindrücklichsten Aktivitäten während eines Siargaobesuchs. Aus zeitlichen Gründen haben wir es leider nicht geschafft die Bucht und die umschwärmte Sugba Lagoon im Nordwesten zu besuchen. Stattdessen machten wir uns zu den Magpupunko Rock Pools im Osten der Insel auf: Ein spektukuläres Naturphänomen, wobei man bei Ebbe im klaren Wasser der Gezeitenpools baden kann.


Hier blieben wir dann gleich mehrere Stunden, verweilten in den kühlen Naturpools, schossen zahlreiche Fotos&Videos und liessen den Abend anschliessend am feinen White Beach bei Red Horse Beer und lauschigen Gesprächen ausklingen. Auf der Rückfahrt nach Eindunkelung entfaltete sich uns die wahre Schönheit des klaren Sternenhimmels, wo sich selbst die Venus in nie dagewesener Leuchtkraft zu erkennen gab.
PS: Da es keine Strassenbeleuchtung auf dieser Insel hat, sollte man tendenziell vorsichtiger fahren und lieber einmal zu viel hupen 😊
