Fashionhotel #2: Eine Bühne der Mode mit dem Besucher als Hauptdarsteller

Gleich an zwei Tagen besuchte ich die Frühlingsausgabe des Fashionhotels, welche von der Eventagentur lafolie Erlebniskultur im Halbjahreszyklus auf die Beine gestellt wird. Jeweils an einem Wochenende wird das 25Hours Hotel in Zürich West zu einer Spielwiese für Mode-Afficionados  verwandelt. Neben Labels, die im oberen Preissegment der Prêt-à-Porter angesiedelt sind, sind auch verschiedene Streetwear-und Accessoirelabels vertreten. Am ersten Tag fand ein exklusiver Anlass mit Fashionshow statt. An den zwei folgenden Tagen war der Anlass vermehrt an ein breites Publikum ausgerichtet und auf verschiedenen Floors waren auch namhafte DJs am auflegen und verwandelten somit das Fashionhotel zu einer Riesenparty auf vier Ebenen.

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Vers. Models in Schlusspose. (Foto: Fashionhotel.ch, francescacbruno)

Seit der ersten Ausgabe letzten Oktober bin ich sehr vom Konzept des Fashionhotels angetan. Umso mehr war ich diesmal gespannt, welche neuen Brands, insbesondere für Herren vertreten waren. An der Fashionshow waren zu Beginn verschiedene Männermodels zusammen mit herzigen Kiddies auf dem Laufsteg zu sehen. Die Sommermode der Herren vereint lässige Prints in knalligen Farben mit Cargohosen (WOODMONKEY) oder Chinos in Erdtönen. Eine Richtung, die schon seit zwei bis drei Jahren präsent ist. Hawaii oder allgemein florale Prints sind nach wie vor beliebte Sujets. Die Looks waren alle sehr casual und tragbar.

Im folgenden Video (Credit: Monique Eigenmann) wurde die gesamte Eröffnungsshow festgehalten (Styling by NUICONS) . Entscheidet selbst, welche von den vorgestellten Sommeroutifts euch am meisten anspricht.

Nebst dem Herumstöbern und dem Sammeln von Inspirationen für den kommenden Sommer trifft man an diesen Social Events auch unzählige Persönlichkeiten aus der schweizer Blogosphäre und auch diverse bekannte Medienschaffende, die sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen möchten. Was mir besonders an diesem Event gefällt, dass es sich nicht um eine reine Verkausmesse handelt, sondern vor allem ein 360-Grad-Erlebnis im Vordergrund steht; man wird auf einem roten Teppich empfangen, überall gibt es etwas zu erleben (Fotoshootings, ein Modemarktplatz, Referate, Yogastunden, Umstylingaktionen, kulinarische Höhenflüge und und und. Apropos Kulinarik: Ihr müsst unbedingt die Küche des Restaurants NENI im 25Hours Hotel probieren. Wir probierten den NENI-Burger und ein israelisches Gericht mit Falafel und Aubergine in einem Weizenrap. Ausgewählte New World Cuisine vom Besten!

Der Besucher im Mittelpunkt 

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Kurzes Erinngerungsfoto vor dem Empfangszelt. (Foto: Zenz)

Das Fashionhotel ist eine Bühne und jeder, der in diese inszenierte Pop-Up-Einrichtung eintritt, schlüpft gewisserweise in eine Rolle hinein. Eine Scheinwelt? Vielleicht!?! Aber ab und zu kleidet man sich gerne etwas auffallender an. Es ist eine Form des Selbstausdrucks – Aber essentiell ist, dass es zum Anlass passt. Und ich gebe es ja auch zu. Ich habe – wie viele andere auch – einen Hang zur Selbstdarstellung. Haben wir das nicht alle ein wenig in einer Zeit von Instagram, Facebook und co.?

Dadurch, dass sich am Fashionhotel JEDER in Schale wirft, entsteht Individualität und eine Form des Glamours, welches man in Zürich abseits vom Zurich Film Festival stark vermisst. Am Fashionhotel weiss man es zu schätzen, dass man sich aufstylen darf und SOLL und das ist sicher eines der Erfolgsfaktoren des Fashionhotelkonzepts. Der Besucher steht im Mittelpunkt und sein Geschmack bzw. seine Meinung ist gefragt. Bei den Designern vor Ort besteht ein reger Austausch mit den Besuchern und die Nähe und Transparenz zu den Fashionlabels ist ein weiterer Aspekt, warum ich diese Art von Modeevents sehr schätze. Man lernt die unterschiedlichen Designer in ihren ,,Hotelzimmern“ kennen, die liebevoll zu Showrooms umgestaltet wurden. Gleichzeitig erfährt man mehr über die Herkunft der Kleidungsstücke und über ihre Machart.

Spiel mit der Neugierde

Die offenstehenden Türen der Showrooms haben etwas Voyeurhaftes an sich. Oft steht ein Model am Eingang, welches den einen oder anderen in den Showroom hineinlockt. Das Setting spielt mit dem Überraschungseffekt und mit der Neugierde der Besucher (man weiss nicht, was einem in dem Zimmer erwartet)! Das Herumstöbern von Zimmer zu Zimmer (evtl. auch mit Drink in der Hand) macht doch gleich viel mehr Spass, als der Gang zum Einkaufscenter. Schliesslich soll man doch Freude an allen Aspekten der Mode haben!

Während des Abends filmte meine Kollegin Ewa dieses kurze Follow-Me-Around-Video (Credit: OlgaFromPolska) Wir nehmen euch mit auf Entdeckungstour!

Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe im Herbst vom Fashionhotel und zeige euch hier eine Auswahl an Fotos, die während des Eröffnungsabends entstanden sind:

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